"Weird" ist ein Branding-Tool – und verdammt effektiv
Hey Branding-Freunde,
wenn ich noch einen „Wir sind authentisch"-Satz in einem Brand Manual lese, raste ich aus. 🥶
Die Wahrheit?
Authentisch heißt nicht nett. Und schon gar nicht: glattgebügelt.
Die spannendsten Marken da draußen sind nicht perfekt. Viele sind weird. Und genau das macht sie groß.

Branding, das stört – bleibt hängen.
Kennst du Vacation?
Sonnencreme-Brand aus den USA.
Aber halt nicht „UV-Schutz mit Aloe Vera" – sondern „riecht wie dein 80s-Ferienclub in Florida".
Mit Düften wie Poolwasser und Kunststoff-Liegestuhl.
Weird? Jep.
Aber es verkauft sich wie verrückt. Weil's nicht aussieht wie der hundertste Nivea-Klon in Hellblau.

Marken brauchen Charakter. Nicht nur CI.
Dass nicht für jede Markenidentität "Weirdness" das Richtige ist, ist klar. Aber es ist eine Möglichkeit sich am Markt abzuheben. Gerade wenn es in "überfüllte" Märkte, statt krasse Nischenprodukte geht.
Beispiel: Cowboy Bikes.
Könnten einfach nur E-Bikes bauen.
Machen aber Werbespots, in denen Typen durch leere Städte cruisen und über verflossene Lieben sinnieren.
Mit melancholischem Voiceover, das eher nach Indie-Film klingt als nach Mobilitätslösung.
Fühlt sich seltsam an – aber bleibt im Kopf.
Und das ist der Punkt.

Weird heißt nicht unprofessionell. Es heißt: Du traust dich.
Weil jede Marke, die sich traut, echt aufzufallen, schon 90 % ihrer Konkurrenz schlägt.
Weil Mut sich einfach geiler anfühlt als „passt schon".
Weil Branding eben nicht bedeutet, dass alles glattlaufen muss – sondern dass was hängenbleibt.
Und wenn du denkst, das bedeutet immer, man muss die lauteste Marke sein… falsch gedacht.
Feals – eine amerikanische CBD-Marke, die nicht schreit, sondern flüstert.
Während alle anderen Brands in dem Segment mit bold Claims und knalligem Grün auf dicke Hose machen, kommt Feals minimalistisch daher: warme Töne, sanfte Sprache, ein Branding, das aussieht wie ein Achtsamkeitskurs auf Instagram. Weird, weil's komplett gegen den Trend geht – aber genau deshalb so erfolgreich.
Statt dir zu sagen, wie krass es wirkt, fragen sie: How are you feeling today?
Mehr Therapie-Session als Marketing – und das bleibt hängen.

Frag dich:
👉 Was könntest du weglassen, damit mehr Markencharakter durchkommt?
👉 Wofür würdest du lieber ausgelacht als übersehen werden?

Fazit:
Wer weird ist, wird sichtbar.
Wer sichtbar ist, wird relevant.
Und wer relevant ist – verkauft. Punkt.
Weirdness ist kein Gag.
Es ist Haltung mit Humor.
Und genau das brauchen Marken heute mehr denn je.
Bis nächste Woche – bleib schräg, bleib klar, bleib du.
Chantalle